Sydney – Literatur

Die Geschichte europäischer Literatur in Australien wurden schon geschrieben, bevor die ersten Schiffe der First Fleet in See stachen.

Die Besiedlung des neu entdeckten Kontinents rief in England und Europa ein dermaßen großes Interesse hervor, dass schon früh die ersten Verträge über Bücher abgeschlossen wurden. Verschiedene Offiziere hatten mit Verlagen beschlossen, Bücher über ihre Erfahrungen bei der Fahrt und der späteren Besiedlung zu schreiben. Aus der frühen Zeit der Besiedlung stammt so auch eines der bekanntesten australischen Werke dieser Zeit, nämlich „1788“ von Watkin Tench, welches immer noch im Handel erhältlich ist.

Tenchs Werk handelt von den ersten Jahren der Besiedlung Sydney und ist somit sicher für viele Reisende interessant, die sich mit der Geschichte der Stadt befassen wollen. 1788 gilt als lebendiger, ansprechender Bericht, der dennoch eine gewisse Tiefe umfasst.

Im zweiten Jahr der Besiedlung Sydneys wurde von Sträflingen auch schon das erste Theaterstück aufgeführt, nämlich „The Recruting Officer“ vom irischen Dramatiker George Farquhar.

Vom ersten „Goldenen Zeitalter“ des australischen Literaturlebens spricht man in der Zeit vor der Gründung des ersten Staatenbundes 1901.

Balladensänger und Geschichtenerzähler wie Paterson und Lawson behandelten in ihren Werken hitzig die verschiedenen Lebenswelten Stadt und Land, und beide priesen die Vorzüge des Lebens ihrer Wahl. In dieser Zeit schrieb auch Ethel Turners das australische Gegenstück zu „Little Women“ von Louisa May Alcott, nämlich „Seven Little Australians“.

Speziell auf die Literatur Sydneys bezog sich die Sammlung „Sydney´s Poems“, ein Gedichtband, der zum 150. Jahrestag der Stadternennung Sydneys erschien. Das wohl bekannteste darin enthaltene Werk ist wohl „Five Bells“ von Kenneth Slessors, der in dem Gedicht den Tod eines Freundes auf dem Weg zu einem Fest verarbeitet.

Der berühmteste australische Schriftsteller stammt aus Sydney. Patrick White, Nobelpreisträger 1973, schrieb zum Beispiel die bekannten Werke „Voss“ und „The Tree of Man“ , beides Romane, die wenigstens zum Teil in Sydney spielen und die die Lebenswelt der Menschen der damaligen Zeit wiedergeben.

In dieser Tradition steht auch die Kurzgeschichtensammlung „The Bodysurfers“, die 1983 erschienen ist. Die Geschichten spielen in Sydney, aber auch an anderen Schauplätzen Australiens, und befassen sich mit Lebensfreude und den verpönten Vergnügungen des modernen Australiens.