Magnetic Island

Wie so viele Orte in Australien geht auch der Name der „magnetischen Insel“ auf den legendären Captain Cook zurück. Auf seiner Entdeckungsfahrt 1770 kam er in der Nähe der Insel vorbei. In dieser Region begann der Schiffskompass verrückt zu spielen, und Cook stellte die These auf, dies sei auf das stark eisenhaltige Gestein der Insel zurückzuführen.

Verschiedene Grabungen konnten diese Theorie nicht untermauern – zwar ist es eine Tatsache, dass in der Region um Magnetic Island besondere Anomalien herrschen, doch hat dies nichts mit der Insel selbst zu tun. Das Gestein ist nicht einmal besonders stark eisenhaltig.

Wissenschaftler führen die noch heute beobachtbaren Besonderheiten auf spezielle magnetische Begebenheiten auf dem Meeresboden zurück, die Auswirkungen bis an die Wasseroberfläche haben.

Dennoch kann man der Insel eine magnetische Wirkung nicht abschreiben. Magnetic Island ist bei Touristen und Ausflüglern dermaßen beliebt, dass sie in den naheliegenderen Städten mit dem Kosenamen „Maggie“ belegt wurde. Fähren zur Insel verkehren beinahe stündlich (zumindest während der Hauptsaison), und die eigentlich nicht besonders große Insel weist immerhin die beträchtliche Anzahl von 4.000 Gästebetten auf. Von diesen ist rund ein Viertel allein für Backpacker reserviert, die auch gerne einen Trip zu der landschaftlich interessanten Insel antreten.

Neben diesen Betten gibt es einige Ferienwohnungen sowohl in Privatbesitz als auch zur Miete.

Magnetic Island umfasst eine Fläche von etwas mehr als 5.000 Hektar Land, genug, um mehreren kleinen Siedlungen Raum zu bieten und trotzdem die Natur in weiten Teilen unberührt zu lassen.

Auf der Insel findet man einige bekannte und beliebte Strände, zum Beispiel die Strände der Five Beach Bay. In der Mitte der Insel erhebt sich der Mt Cook, dessen Namensgebung ebenfalls auf Captain Cook zurückzuführen ist.

Die große Beliebtheit der Insel geht sicherlich auf eine attraktive Zusammenstellung der Freizeitmöglichkeiten zurück. Einerseits ist „Maggie“ landschaftlich sehr ansprechend und weitläufig genug, um Raum für ausgedehnte Wanderungen zu lassen; andererseits bieten sich die schönen Strände und geschützten Buchten für alle Arten von Wasservergnügungen an. Ebenso wie man Badende oft an den Stränden beobachten kann, trifft man auch immer wieder auf Surfer oder Segler; der vulkanische Ursprung der Insel macht die Gegend auch für Taucher interessant genug.

Ob also an Wasser oder an Land – die Natur der Insel ist an sich bereits Attraktion genug, doch hat sich im Laufe der Jahrzehnte auch eine ansprechende Tourismusindustrie entwickelt.

Der Hauptort der Insel ist Picnic Bay, ein kleiner, überschaubarer Ort, der obwohl er Anlegeort sämtlicher Fähren nach Magnetic Island ist dennoch angenehm untouristisch geblieben ist. Picnic Bay bietet eigentlich so ziemlich alles, was man als Urlauber in einem Ort benötigen kann – Supermarkt und Bank, eine recht große Mall und ein Postamt. Für die Einheimischen ist die kleine Stadt natürlich ebenfalls die wichtigste Dienstleistungszentrale, und diesem Charakter tragen sowohl der kleine, aber wohlstrukturierte Verwaltungsapparat der Stadt wie auch das Angebot an Handwerkern und ähnlichen Notwendigkeiten Rechnung. Auf Magnetic Island weiss man, dass alles, was es nicht einmal in Picnic Bay gibt, vom Festland besorgt werden muss.

Für das leibliche Wohl der Gäste sorgen einige Cafés und Restaurants, die inseltypisches Sea Food anbieten, ihr Angebot aber oft auch auf australische Festlandspeisen erweitert haben. Außer in den Imbissbuden wird man aber weniger internationale Küche finden.

Interessant ist der Second-Hand-Buchladen in der Stadt, der zwar im Vergleich zu manchen anderen seiner Art relativ klein ist, der aber aufgrund seiner relativen Isoliertheit das ein oder andere Kleinod bereithalten kann. Gerade bei Touristen ist das Stöbern in diesem Laden sehr beliebt.

Eine kleinere Stadt auf der schönen Insel ist die grüne Stadt Nelly Bay, ebenso wie Picnic Bay nach ihrer Lage benannt. Nelly Bay selbst ist ein wunderschönes kleines Örtchen mit 1.200 Einwohnern, der Strand in der Gegend ist jedoch weniger ansprechend. Für einen Badetrip gibt es definitiv lohnendere Orte auf der Insel.

Das dritte Städtchen der Insel ist Arcadia, eine Stadt, die von zwei Buchten umgeben ist. Hier findet man insbesondere Ferienwohnungen, die zur Miete angeboten werden, und Apartments.

Neben den drei Städten ist aber insbesondere die Natur auf Magnetic Island die Attraktion. Beinahe das gesamte Gebiet der Insel gehört zu einem Nationalpark, und dementsprechend unberührt und wild geht es dort in der Natur zu. Auf der Insel kann man wilde Koalas beobachten, wenn man es schafft, die erstaunlich gut getarnten Tiere in den Baumwipfeln zu erkennen, oder man kann einen Aufstieg auf den 500 Meter hohen Mt Cook auf sich nehmen.

Bild von John Skewes