Klima und Landschaft

„Down Under“ – dieser Name Australiens hat sich mittlerweile schon in beinahe jeden Teil der westlichen Welt bekannt gemacht, und es sind nicht zuletzt die Menschen in Australien selbst, die behaupten, in ihrer Heimat stehe alles „ein wenig Kopf.“

Da ist zuerst die Tierwelt, die sich aufgrund der geographischen Isoliertheit des Kontinents auf völlig einzigartige Weise entwickelt hat. Kängurus und Koalas sind natürlich die Wahrzeichen Australiens, doch hängt man einem falschen Bild an, wenn man an eine europäische Tierwelt mit einigen „extravaganten Exemplaren“ denkt. Die Fauna Australiens ist vielfältig und einzigartig, was auch nicht zuletzt auf die extremen klimatischen Bedingungen zurückzuführen ist.

Immerhin handelt es sich bei Australien um den trockensten Kontinent der Welt (zumindest, sofern man die Antarktis nicht mitzählt). Australiens ist auch der kleinste Kontinent der Welt, was jedoch nicht heißt, dass er nicht riesig wäre – im Gegensatz zu vielen anderen Kontinenten wird Australien nämlich von den meisten Menschen als „ein Land angesehen“, eine Tatsache, die oft zu Überraschung in Bezug auf die tatsächliche, gewaltige Größe von „down under“ führt.

Australien ist nämlich 21 mal so groß wie Deutschland, wobei dieser gewaltige Fläche von im Durchschnitt nur zwei Bewohnern pro Quadratkilometern bewohnt wird – wahnsinnig wenig, wenn man bedenkt, dass in Deutschland zum Beispiel rund 240 Einwohner auf einen Quadratkilometer kommen.  7,69 Millionen Quadratkilometer umfasst der australische Kontinent – die größte Ost-West-Ausdehnung beträgt 4.500 Kilometer, am längsten Punkt von Norden nach Süden misst der Kontinent 3.900 Kilometer.

Auch wenn Australien mit diesen Ausmaßen de facto der kleinste Kontinent ist, heisst das nicht, dass diese Fläche nicht zum Beispiel so groß wäre wie die  USA, zumindest, wenn man Alaska und Hawaii nicht mitzählt. Es ist einsichtig, dass solche gewaltigen Ausmaße, wenn sie im Bild der meisten Menschen eben nur „ein Land“ umfassen, ein überraschendes Bild des Kontinents erzeugen.

Es sind aber wohl auch die besonderen klimatischen Gegebenheiten in  Australien, die das Bild des Kontinents prägen und die Australien so relativ „zusammengehörig“ erscheinen lassen. Während in Europa auf gleicher Fläche eine weitaus größere Anzahl von verschiedenen Landschaften vertreten ist, und auch die USA von großen klimatischen Unterschieden geprägt ist, macht das zwar durchaus nicht eintönige, aber dennoch relativ gleichmütige trockene und heiße Klima in ganz Australien eine irgendwie geartete „Beständigkeit“ aus.

Doch Australien ist nicht nur trocken, sondern auch flach. Down Under ist der insgesamt flachste Kontinent der Erde. Wahrscheinlich ist es dieser relative Mangel an Erhebungen, der zu dem relativ ähnlichen Klima führt.

Dennoch unterscheidet man in Australien drei Hauptlandschaften, die auch klimatische Unterschiede aufweisen. Das Ostaustralische Hochland beinhaltet auch die rund 3.000 Kilometer lange Great Dividing Range, einer von Nord nach Süd reichenden Bergkette, die die höchsten Erhebungen des Kontinents umfasst.

Im Zentrum Australiens liegt die Mittelaustralische Senke, die das am stärksten kontinental geprägte Klima in Australien aufweist.

Die am weitesten im Westen gelegene Landschaft Australiens ist das Westaustralische Tafelland.

Diese Besonderheiten sind jedoch nicht alles, was in den Augen der Europäer (und damit natürlich auch der europäischen Einwanderer vor etwas mehr als 200 Jahren) „down under“ ist in Australien.

Die Jahreszeiten zum Beispiel sind natürlich denen der Nordhalbkugel entgegengesetzt.

Dies hat auf die australischen Landschaften interessante Auswirkungen. Rund ein Drittel Australiens liegt zum Beispiel klimatisch gesehen in den Tropen, was in den Sommermonaten zu ausgeprägten Niederschlägen und hoher Luftfeuchtigkeit führt. Andere weite Teile des Landes liegen in den Subtropen – dort sind die Sommer heiss, die Winter immerhin noch warm.

Der Süden Australien wiederum hat das am ehesten gemäßigt zu nennende Klima des Landes; man könnte die klimatischen Bedingungen in New South Wales, Victoria und South West Australia grob als „mediterran“ beschreiben. Trotz dieser Auflistung eigentlich durchweg warmer klimatischer Gegebenheiten gibt es in Australien durchaus die Möglichkeit zum Wintersport. Dieser allerdings kann – ganz „down under“ – in den Monaten Juni und Juli zum Beispiel in den Snowy Mountains und den viktorianischen Alpen betrieben werden.