Ingham

Ein wenig südlich von Ingham beginnt die feucht-tropische Zone Australiens. Mit dem Auto kann man diesen Wandel eindrucksvoll verfolgen, wenn man von Süden kommt: die Landschaft, weniger Kilometer zuvor noch relativ karg und trocken, wandelt sich bald zu einem üppigen Grün. Dementsprechend ist in Ingham die Landwirtschaft auch der wichtigste Wirtschaftszweig. Die 5.000 Einwohner zählende Stadt ist das wichtigste Zentrum der Umgebung, und die vielen kleinen Vororte, die oft nicht mehr als eine menschliche Siedlung zwischen Feldern und Plantagen sind, hängen in mehr als einer Hinsicht von der Stadt ab.

Im Distrikt werden Rindfleisch, Lychees und Mangos produziert, aber auch Tee; wirtschaftlich am wichtigsten sind allerdings Zuckerrohr und Bananen.

Noch wenige Kilometer südlich würde man die ausladende Vegetation, die man auch in der schön anzusehenden Stadt selbst findet, nicht erwarten, und so ist die üppige tropische Pracht in Ingham für viele Besucher ein noch intensiveres Erlebnis als in anderen Orten der selben Klimazone.

Wichtig ist neben dem Anbau von landwirtschaftliche Gütern vor allem die Aquakultur, für die Ingham auch in entfernteren Regionen bekannt ist. Langusten aus der Stadt genießen einen guten Ruf bei Feinschmeckern, und neben diesen Meeresbewohnern werden auch noch Garnelen und einige Arten von Süßwasserfischen gezüchtet.

Kulturell gesehen ist Ingham relativ stark italienisch geprägt – nach der Verschiffung der melanesischen Zwangsarbeiter verrichteten europäische Gastarbeiter die schwere Arbeit auf den Feldern, darunter besonders viele Italiener, die sich anschließend in der Stadt niederlassen konnten. Daher haben viele Bewohner der Stadt italienische Namen, auch wenn man ihnen diese Wurzeln unter Umständen schon seit einer oder zwei Generationen nicht mehr ansehen kann, und neben italienischen Festen fällt diese Subkultur besonders an den Zeitungsständen auf – viele Zeitungen werden auch in italienischer Sprache angeboten.

Sehenswürdigkeiten findet man in Ingham zwar nicht übermäßig viele, aber dennoch eine für eine so kleine Stadt recht nennenswerte Anzahl.

Der Botanische Garten zum Beispiel ist zwar im Vergleich zu denen in den fünf Hauptmetropolen Australiens eher klein, dafür aber dicht bewachsen. Viele tropische Pflanzen sind dort zu finden, aber auch für die Region exotischere Gewächse. Interessant ist ein Besuch in diesem Garten besonders, weil man die Pflanzen der Umgebung auch ausgeschildert findet.