Seewespe oder Würfelqualle/Box Jellyfish (Chironex fleckeri)

Die primitive Würfelqualle verdankt ihren Namen dem würfelförmigen Körper. Sie bewegt sich durch abwechselndes Füllen und Leeren der Glocke mit bis zu 4 Knoten (ca. 7 bis 8 km/h) vorwärts. Mit den vier Augenpunkten, die sich in den Eckpunkten der Glocke befinden, können sie Hindernisse erfassen und bei ausreichend Zeit ausweichen. Von allen vier Ecken diese Würfels erstrecken sich ca. 15 bis zu 3 m lange Tentakeln. In diesen befinden sich die Stechzellen (Nematozysten), die bei Berührung aktiviert werden und herausschnellen. Die feinen Fäden durchdringen die Haut des Opfers und geben ein extrem starkes Gift frei. Das Gift, welches das Nervensystem angreift, führt zu Lähmungen der Herz-, Atem- und Skelettmuskulatur und kann tödlich für den Menschen wirken. Die Würfelqualle gilt als das giftigste Meerestier der Erde.

Mit dem Beginn der Regenzeit, die im Oktober anfängt und bis zum April anhält, treten die Quallen an der Nordküste Australiens auf. Die betreffenden Strände werden mit Warnschildern markiert. Für die Erste Hilfe werden an den Stränden Behälter mit Essig bereitgestellt. Während dieser Zeit sollte grundsätzlich nur an mit Netzen geschützten Stränden gebadet werden. Weiter draußen im Meer, am Great Barrier Reef kommt die Qualle nicht vor.

Die Qualle hat eine blass blaue Färbung und ist transparent, wodurch sie sehr schwer im Wasser auszumachen ist. Zu ihrem Speiseplan zählen kleine Krustentiere und Fische, die mit Hilfe der Tentakeln und dem Gift aus den Stechzellen erbeutet werden. Unklar ist, warum die Würfelqualle ein so starkes Gift produziert, da für die Erbeutung kleiner Fische ein wesentlich geringeres Gift ausreichen würde.
Entdeckt wurde die Qualle erst 1948 von Ronald Southcot. 1955 wurde sie als „Chironex fleckeri“ (die mordende Hand) benannt.

Bild von James Brennan Molokai Hawaii