Die Rotrückenspinne zählt zur Familie der Theridiidae (Kugelspinnen), die in vielen Gebieten der Erde vorkommen. Ihr markantestes Merkmal ist der orangefarbene bis rote Streifen auf dem Rücken. Die Rotrückenspinne und die Trichternetzspinne zählen zu den beiden australischen Spinnenarten, deren Biss für den Menschen lebensgefährlich sein kann. Die Netze, der mit der Schwarzen Witwe verwandten Rotrückenspinne, sind ungleichförmig aufgebaut und mit Klebefäden (Fangfäden), die bis auf den Boden reichen, ausgestattet. Die Spinne kommt nahezu überall in Australien vor, so auch in der näheren Umgebung des Menschen, was immer wieder zu Kontakten zwischen Mensch und Spinne führt.
Ihre Netze sind häufig auf Baumaterialien, in der Landwirtschaft z.B. auf Kürbissen (an der Vertiefung, wo der Stiel am Kürbis sitzt) und in Häusern z.B. unter dem Toilettendeckel zu finden. In den Wintermonaten sind die Spinnen eher selten zu beobachten. Zu ihren Feinden zählen u.a. Spinnen wie die „Daddy-long-leg Spider“ und die ebenfalls für den Menschen gefährliche „White-tailed Spider“ (Ihr Biss kann eine Infektion hervorrufen, die über mehrere Jahre immer wieder zum Ausbruch kommt. Dabei stirbt die Haut rings um die Bissstelle großflächig ab).
Zum Speiseplan der Spinne zählen Insekten und auch größere Tiere wie Falltürspinnen, Krickets und kleinere Echsen, die sich in den Klebefäden verfangen. Aber auch der Beuteraub aus den Netzen anderer Spinnen wird praktiziert.
Die Weibchen dieser Spezies sind größer als die Männchen und werden 2 bis 3 Jahre alt. Das Männchen hingegen wird nur ca. 6 bis 7 Monate alt.
Bisse der Rotrückenspinne werden meist über die Sommermonate verzeichnet. Pro Jahr wird ca. 250 Mal der Einsatz des Gegengiftes nötig. Die Zahl der tatsächlichen Bisse ist jedoch höher, aber aufgrund der kleinen Mundwerkzeuge sind diese oft „uneffektiv“. Gefährlich werden die Bisse hauptsächlich für Kleinkinder, ältere und geschwächte Menschen.
Da die Spinne ihr Netz nicht verlässt, kommt es zu einem Biss nur bei direktem Kontakt; etwa wenn bei der Feldarbeit unachtsam in eins ihrer Netz gegriffen wird.
Symptome:
Ist das Gift einmal in den Organismus gelangt, greift es das Nervensystem an. Symptome, die nach einigen Stunden eintreten, sind dann Schmerzen, Schweißausbrüche, Erschlaffung der Muskeln, Übelkeit und Erbrechen sowie Halluzinationen. Seit Einführung des Gegengifts wurden keine Todesfälle mehr verzeichnet.
Erste Hilfe:
Zum Stillen des Schmerzes sollte die Bissstelle mit Eis gekühlt werden. Die betroffene Person sollte ruhig gestellt werden. Die Bissstelle darf nicht ausgedrückt, ausgesaugt und es darf auch keine Bandage angelegt werden, da dies den Schmerz nur verstärken würde. Nach Möglichkeit die Spinne zur genauen Identifizierung in einem Behälter verwahren und umgehend einen Arzt konsultieren.
Bild von John Tann