Reisetipps Fraser Island

Fraser Island ist ohne Zweifel eines der beliebtesten Reiseziele in Queensland – daher werden viele Besucher des Staates den Wunsch haben, die größte Sandinsel der Welt zu erkunden.

Dies ist allerdings, dass muss man sich klar machen, leichter gesagt als getan. Fraser Island ist recht wild, dazu groß und einigermaßen unzugänglich. Noch dazu gehören große Teile der Insel zum Schutzgebiet des Nationalparks, weshalb man sich ohne „Permit“ nicht einmal auf der Insel aufhalten darf.

Jede Tour auf die Insel sollte gut vorbereitet sein, wenn sie nicht zu einem eher unangenehmen Erlebnis werden soll.

Ankunft

Die einzige Möglichkeit, Fraser Island zu erreichen, ist eine der Fährverbindungen vom nahegelegenen Festland.

Die allermeisten Schiffe, die diese Strecke zurücklegen, sind Autofähren; da es nicht ganz unproblematisch ist, ein Auto nach Fraser Island zu bringen, sind die Stellplätze meist weitaus weniger gut gebucht als die Passagierplätze. Trotzdem sollte man die Überfahrt natürlich längerfristig planen, um sicher zu sein, dass man zum gewünschten Zeitpunkt auch einen Platz bekommt.

Es gibt drei wichtige Anlegestellen auf dem Festland, von denen aus Fahrten nach Fraser Island angeboten werden: Urangan Boat Harbour, Mary River Heads und Inskip Point/Rainbow Beach.

Wichtige Häfen auf Fraser Island sind Moon Point, Wanggolba Creek, Kingfisher Bay und Hook Point, wobei von den meisten Festlandhäfen meist nur ein Ziel angefahren wird (eine Ausnahme: von Mary River Heads aus gehen Fähren nach Kingfisher Bay und Wanggoolba Creek).

Guided Tours

Die einfachste Möglichkeit, die Insel zu besuchen, ist die Buchung einer der Guided Tours über die Insel. Eine Vielzahl von Anbietern ist mittlerweile auf dem Fraser Island-Markt aktiv, und die starke Konkurrenz hat zu einem für die Touristen angenehmen Preisverfall geführt – man findet heute eine Menge Veranstalter, die Touren auf die Insel günstiger anbieten, als man sie selbst organisieren könnte.

Daneben hat diese Art, Fraser Island zu besuchen, natürlich auch den Vorteil, dass man sicher sein kann, die wichtigen Sehenswürdigkeiten der Insel auch wirklich zu Gesicht zu bekommen. Nebenbei kann man vom Fremdenführer meist noch einige Kleinigkeiten über diese Orte erfahren.

Die Touren werden typischerweise in einem geländegängingen Bus unternommen, da nur solche Fahrzeuge überhaupt für die Erkundung der Sandinsel geeignet sind.

Je nach Anbieter und gebuchter Tour kann man zwischen Tagesausflügen und bis zu fünftägigen Touren mit Übernachtung auf der Insel wählen. Die Größe der Reisegruppe schwankt je nach Anbieter, was sich natürlich auch auf den Preis auswirkt.

Auf eigene Faust

Sicher ist es äußerst reizvoll, ein Naturreservat wie Fraser Island auf eigene Faust zu erkunden und bei seiner Tour nur die Wege auszuwählen, die man sich selber ausgesucht hat.

Touren auf eigene Faust erfordern natürlich eine weitaus intensivere Vorbereitung – immerhin muss man sich über die Insel informieren, die nötige Ausrüstung auftreiben, und auch für eventuelle Übernachtungen und Mahlzeiten will gesorgt werden. Viele Besucher sehen dies als eine Herausforderung; man muss selbst abschätzen, wieviel Eigeninitiative man in seinem Urlaub ergreifen will.

Auf jeden Fall gibt es einige Punkte, die man bei seiner Planung beachten sollte.

Fraser Island ist relativ groß. Die teilweise beträchtlichen Entfernungen zwischen zwei Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu überwinden, mag, wenn man ein gewöhnliches Wandertempo zugrunde legt, noch möglich erscheinen; man sollte dabei aber bedenken, dass der sandige Boden die Wanderung um einiges anstrengender macht und man so nur eine geringeres Tempo schaffen wird als in anderen Umgebungen.

Insgesamt ist Fraser Island daher gerade für unerfahrene Wanderer nicht besonders geeignet.

Nahe liegend ist da natürlich das Mieten eines Autos. Zum einen gibt es die Möglichkeit auf der Insel selbst, wo die Kosten allerdings etwas höher sind als auf dem Festland.

Dennoch ist es empfehlenswert, seinen Wagen erst auf der Insel zu mieten. Immerhin spart man die Fährkosten für das Auto, und abgesehen davon ist es nicht ganz unproblematisch, einen Wagen nach Fraser Island zu überführen.

Man benötigt eine „Permit“, um ein Auto auf der Insel benutzen zu dürfen. Wenn man mit einem Mietwagen unterwegs ist, der außerhalb von Fraser Island gemietet wurde, muss man sich um diese selbst kümmern; bei Vermietern auf der Insel ist das ebenso wenig notwendig wie bei den Tourenveranstaltern.

Diese Erlaubnis, die nur eine kleine bürokratische Hürde und nicht besonders kostspielig ist, stellt allerdings nicht das einzige Problem auf der Insel dar.

Manche Vermieter von außerhalb verweigern ihren Wagen nämlich die Überfahrt zur Insel. Dies beruht meistens darauf, dass diese Anbieter in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit der Insel gemacht haben – die Gezeiten sind auf Fraser Island so unstet, dass schon so manches Auto von der Flut überrascht wurde und im Meer verschwand. Der Verlust eines Wagens ist für einen Autovermieter natürlich hart, und so sehen einige das geringere Übel darin, überhaupt keinen Wagen auf die Insel zu lassen.

Wenn man plant, während eines Urlaubs in Australien Fraser Island zu besuchen, sollte man dies auf jeden Fall schon angeben, bevor man den Mietvertrag unterschreibt. Andernfalls könnte man sich mit dem unangenehmen Problem konfrontiert sehen, den Trip nach Fraser Island kurzfristig absagen zu müssen oder auf der Insel einen zweiten, natürlich ebenfalls zu bezahlenden Wagen mieten zu müssen.

Zu beachten ist auch, dass Fraser Island trotz einer relativ starken touristischen Frequentierung keine ausgebauten Straßen besitzt. Ganz gleich, was man sich auf der Insel ansehen will – um einen geländegängigen Wagen kommt man kaum herum. Selbst der Seventy Five Mile-Beach, die „Hauptstraße“ von Fraser Island, ist nur für geländegängige Fahrzeuge passierbar. Die wenigen Wege in den Touristenzielen sind ebenfalls nicht für gewöhnliche Autos gedacht.

Dies ist ein weiterer Grund dafür, seinen Wagen auf der Insel zu mieten, wenn man nicht ohnehin mit einem Geländewagen unterwegs ist.

Kleingruppen

Den Mittelweg zwischen den beiden bereits erwähnten Möglichkeiten stellt die Zusammenstellung einer Kleingruppe dar, was zum Beispiel in Backpacker-Hostels häufig vorgenommen wird.

Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass die Kosten geringer sind als bei einer vollkommen selbstorganisierten Tour; außerdem findet sich meist in einer Kleingruppe jemand mit Erfahrung, der Australien-Neulingen ein wenig Hilfe bieten kann.

Üblicherweise werden geländegängige Kleinbusse oder Campingwagen gemietet, um die Gruppen, die selten mehr als acht Personen stellen, zu transportieren; die weitere Ausrüstung, die zum Campen benötigt wird, teilt man sich meistens.

Der Grund, aus dem man ein so genaues Bild dieser Vorgehensweise abliefern kann (man sollte ja schließlich meinen, dass Kleingruppen da individuell sehr unterschiedlich sind), ist darin zu suchen, dass die Organisation meist über Backpacker-Treffpunkte läuft, in denen eine gewisse „Etikette“ herrscht.

Es hat sich ein Ethos dieser Reisenden herausgebildet, der einer einfachen Erfahrung folgt. Setzt man nämlich acht Menschen, die sich nicht kennen, unter freien Bedingungen zusammen, kommt es leicht zu Meinungsverschiedenheiten über die Verteilung von Arbeit und Kosten, oder einer versucht, seine Mitfahrer irgendwie zu übervorteilen.

Diese Erfahrung haben viele Backpacker früher gemacht, ganz gleich, wie sympathisch ihnen ihr Begleiter auch zuerst erschienen sein mag. Abgesehen davon lässt sich eine gewisse Unzufriedenheit auch einfach darin begründen, dass manche Backpacker sich bei mangelnder Absprache ganz einfach übervorteilt fühlen, auch wenn sie es vielleicht nach objektiverer Beurteilung gar nicht wären.

Jedenfalls ist ein stillschweigend vorausgesetzter Kodex der Grund für diese vielmals sehr ähnlichen Absprachen; man kann ihn kaum mehr in Worte fassen als „Übervorteile auch fremde Mitreisende nicht.“