Gympie

Berühmtheit erlangte die Provinzhauptstadt von Fraser Coast durch die Goldfunde von James Nash 1867. In den Jahren danach, in denen wie in vielen Teilen Australiens in einem wahren Goldrausch Minen und Schürffelder aufgebaut wurden, stellte sich das Goldfeld als so ertragreich heraus, dass man von diesem Fund insgesamt 60 Jahre zehren konnte. Es waren schätzungsweise 11 Tonnen des seltenen Edelmetalls, die man insgesamt in der Gegend von Gympie fördern konnte.

Bis heute behauptet man in der 11.000 Einwohner zählenden Stadt, die sich über mehrere Hügel entlang des Mary River erstreckt, sie habe „den Staat vor dem Bankrott gerettet“.

Ob dies nun den Einschätzungen der Staatsmänner entspricht, sei dahingestellt, Fakt ist jedenfalls, dass die Einwohner von Gympie sich gerne auf ihre „goldreiche“ Vergangenheit berufen.

Dies sieht man zum Beispiel im Gold Mining and Historical Museum, in dem sich dieser Teil der Geschichte von Gympie anschaulich nachvollziehen lässt. Der Ablauf des Gold Rush in Gympie ist eine spannende Episode der Geschichte, nicht zuletzt, weil er, wie man im Museum erfahren kann, auf mehrere Arten und Weisen untypisch verlief.

Wenn man heute sein Glück beim Goldschürfen versuchen will, kann man sich über die notwendige Ausrüstung im Tourist Office in der Stadt informieren – auch wenn man damit wahrscheinlich kein Vermögen mehr machen wird, sind kleine Goldfunde auf den Feldern von Gympie nicht ausgeschlossen, und für Interessierte ist es auf jeden Fall ein Spaß.

Ebenfalls mit der Geschichte der Stadt beschäftigt sich das Woodworks-Forestry and Timber Museum. Wie in vielen Teilen Australiens waren in der Gegend von Gympie seit der ersten Besiedlung durch die Europäer besonders Holzfäller am Werk, die einerseits Material, andererseits aber auch neuen Lebensraum schufen, auf dem die Pioniere ihre Häuser bauen konnten.

Das Museum vermittelt einen Eindruck von den Arbeits- und Lebensbedingungen dieser ersten Siedler in der Region. In den Schulferien kann man auch eine historische, dampfbetriebene Sägemühle besichtigen.

Der Rattle Train, ebenfalls eine touristische Attraktion in Gympie, ist eine historische Dampfeisenbahn, die Sonntags von Gympie nach Imbil fährt.

Der Zug führt durch die Landschaft des Mary Valley, welches rund um den gleichnamigen Fluss liegt, wobei man weitläufige Ananas- und Macadamiaplantagen vorbeiziehen sehen kann. Diese Plantagen waren in der Vergangenheit neben den Goldfunden das zweite wichtige finanzielle Standbein der Stadt und sind es bis heute, was man an den modernen Landwirtschaftsmethoden sehen kann, die oft verwendet werden.

Für Europäer ist eine Fahrt mit dem Rattle Train auf jeden Fall ein Erlebnis, da die Verbindung einer Dampflokomotive mit diesen exotischen Plantagen einen interessanten Kontrast darstellt.

Neben der Fahrt selbst ist jedoch auch der damit verbundene Ausflug ein Erlebnis. In Imbil wird ein bunter Sonntagsmarkt besichtigt; danach kann man ein ausgiebiges Mittagessen einnehmen und fährt schließlich am Nachmittag zurück nach Gympie.