Glen Innes

Nicht nur der Name dieses Städtchens legt die Vermutung nahe, dass die Gründung der Siedlung auf Menschen keltischer Abstammung zurück geht. Auf ironische Weise wird der Spitzname der Gegend („Land of the Beardies“, was auf zwei bärtige Stockmen aus dem 19. Jahrhundert zurückgeht) im Heimatmuseum Land of the Beardies Museum aufgegriffen.

Glen Innes ist durchzogen von vielen Gärtchen und Parks und nimmt so trotz der eigentlich geringen Einwohnerzahl (etwas mehr als 6000 Menschen leben in diesem Ort) eine recht große Fläche ein.

Bekannt ist Glen Innes allerdings am ehesten wegen dem Markt, der einmal in der Woche stattfindet und der sich aufgrund der Lage im Zentrum des Hochplateaus auch bei Bewohnern anderer Städte großer Beliebtheit erfreut. Dort werden nicht nur landwirtschaftliche Güter, sondern auch Andenken verschiedener Art angeboten.

In Glen Innes ist es mit den keltischen Wurzeln allerdings nicht mit dem Stadtnamen und einigen irisch angehauchten Pubs, die oft die entsprechenden Biere anbieten, getan.

Am Ortsrand, auf dem Gebiet des früheren Centennial Parks, befinden sich die bekannten Australian Standing Stones, die nicht, wie man vielleicht meinen sollte, einen kultischen Platz der Aborigines darstellen, sondern als spätes Monument den australischen Siedlern keltischer Abstammung errichtet worden sind. 24 aufgerichtete, große Steine symbolisieren die Stunden des Tages; das Vorbild dieses Monuments ist der schottische Ring of Brodgar, der auf den Orkney-Inseln zu finden ist. Im Gegensatz zu diesem sind die „jungen“ Standing Stones allerdings noch äußerst gut erhalten, da sie auf keine Jahrtausende alte Geschichte zurückblicken.

Interessant ist das Kreuz des Südens, welches auf den Grundriss der Standing Stones projiziert ist – es symbolisiert das Zusammentreffen der nördlichen und der südlichen Welt, welches die eingebrachte Kultur der schottischen Siedler im New England District eindrucksvoll zelebriert.

Der Lokalstolz der Menschen von Glen Innes basiert aber neben den alten Wurzeln auch auf dem Edelsteinfeld von New South Wales, welches sich relativ in der Nähe der Stadt befindet. Den Titel „Sapphire City“ beansprucht zwar die näher liegende Siedlung Inverell, die, wie man ebenfalls am Namen erkennen kann, auch auf schottische Siedler zurückgeht, doch sind die Edelsteine dieser Felder so bekannt, dass sich auch Bewohner von Glen Innes darauf berufen.

Granaten, Topas, Zitron und Quarzkristalle sind die Bodenschätze, die man in diesem Feld findet, und neben der gewerblichen Nutzung durch verschiedene Abbaufirmen können auch Besucher oder Privatpersonen ihr Glück versuchen. In den Tourist Offices von Glen Innes und Inverell sind Karten der Fossicking Areas erhältlich.

Die Feste, für die Glen Innes berühmt ist, tragen den drei Standbeinen des Stolzes Rechnung: beim Celtic Festival im Mai feiert man die Wurzeln der Siedler der Gegend, während Minerama im März sich den Edelsteinen widmet. Das Australian Music Festival, recht bekannt auch über die Grenzen der Region hinaus, glänzt durch interessante Verbindungen von irisch-schottischer Musik und den Traditionen der Aborigines. Das verrückteste Volksfest in Glen Innes ist aber das Land of the Beardies Bushfestival Anfang November, in dem nicht nur zu fröhlicher Musik gefeiert wird, sondern wo sich besonders falsche Bärte großer Beliebtheit erfreuen.

Bild von jemasmith

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