Im 19. Jahrhundert entdeckten chinesische Goldgräber am Fuße der Pyrenees ziemlich reichhaltige Goldfelder. Nach kurzer Zeit kam es in der Gegend zu einem Goldrausch, wie er zu dieser Zeit in Australien in vielen Orten vorkam; die Gegend, vorher beinahe unbesiedelt, war bald der Gründungsort der Stadt Ararat.
Die chinesischen Goldgräber, die als erste fündig geworden waren, nahmen bald eine entscheidende Position in der Stadt ein, und so wurde Ararat kulturell lange Zeit stark chinesische beeinflusst.
Der raschen Gründung der heute knapp 10.000 Einwohner zählenden Stadt, aber auch dem kulturellen Prozess, der damit einher gibt, widmet sich das Gum San Museum im Westen der Stadt, welches eine interessante Ausstellung über die Lokalgeschichte beherbergt.
Wie in vielen der kleineren Städte der Umgebung ist die Town Hall von Ararat für eine so kleine Stadt bei Weitem zu imposant. Der große Bau zeugt noch heute von dem im Reichtum entsprungenen Wunsch, es zwischen all den Städten der Umgegend einmal zu einer wichtigen Vormachtstellung zu bringen. Einige alte Kolonialgebäude, entstanden durch den Auftrag erfolgreicher Goldsucher und Aktionäre, vermitteln einen ebensolchen Eindruck.
Das Mäzentum war zu dieser Zeit ein verbreitetes Interesse von reichen und kulturbewussten Bürgern, und so wurde auch im kleinen Ararat eine Kunstgalerie gebaut. Die Ararat Regional Art Gallery beherbergt die Kunstwerke regionaler Maler und Künstler.
Von makabrer Natur ist J Ward, ein ehemaliges Gefängnis aus dem ausgefallenen Baumaterial Bluestone, welches man vorwiegend in der Gegend um die Stadt findet. Das Gefängnis diente allerdings nicht als Ort zur Festsetzung gewöhnlicher Verbrecher, sondern wurde für das regelrechte „Wegsperren“ als geisteskrank eingestufter Übeltäter verwendet, die hinter den Mauern des Ward vor sich hinvegetierten. Die Führungen vermitteln einen starken Eindruck der Trostlosigkeit dieser Existenz.
In der Nähe der Stadt findet man auch eine große Zahl von eindrucksvollen Naturschauplätzen wie zum Beispiel die großen Gebiete der State Forests, die unter Naturschutz stehen und bis heute sehr gut erhalten sind. Der Langi Ghiran State Forest und der Mt Cole State Forest stellen ein gutes Beispiel für typische Wälder in West Victoria dar.
Bild von Mattinbgn