Australischer Pelikan (Pelecanus conspicillatus)

Weltweit kommen sieben verschiedene Arten von Pelikanen vor. Alle Arten haben einen langen kräftigen Schnabel und einen weiten Kehlsack. Der Schnabel erreicht eine Länge von 40 bis 50 cm und ist bei den Männchen länger als bei den Weibchen. Der Pelikan ist in kleineren bis sehr großen Gruppen (so wurde z.B. eine Gruppe mit 1.900 Tieren gezählt) überall dort anzutreffen, wo Wasser und seine Leibspeise Fisch vorkommen. Neben Fisch zählen zu seinem Speiseplan auch Krustentiere, Frösche und Schildkröten. Bei knappen Nahrungsangeboten frisst der Pelikan sogar Möwen und Enten, die er unter Wasser drückt und so ertränkt. Anschließend werden sie mit dem Kopf voran geschluckt. Er ist auch verrufen anderen Vögeln ihre Beute zu rauben.

Für die Nahrungsaufnahme spielt der Schnabel eine wichtige Rolle, denn er ist sehr empfindlich. Selbst in trüben schmutzigen Gewässern kann er die Beute durch ihre Schwingungen ausmachen. Der Schnabel mit dem riesigen Kehlsack, der ein Fassungsvermögen von 13 Litern hat, wird unter Wasser als „Netz“ für den Fischfang genutzt. Hat der Pelikan Beute gemacht, schließt er den Schnabel und drückt ihn gegen seine Brust: So kann das Wasser entweichen. Die Beute wird mit dem Kopf voran verschlungen werden. Auch dabei spielt der große Kehlsack eine wichtige Rolle, da er genug Platz bietet, um die Beute in die richtige „Schluckposition“ zu bringen. Der Pelikan ist ebenfalls sehr talentiert um Fischreste, die von Menschen weggeworfen werden, in der Luft mit seinem eigenen „Fischnetz“ aufzufangen. Bei Regen kann man den Vogel manchmal dabei beobachten, wie er mit weit geöffnetem Schnabel Regenwasser zum Trinken sammelt.

Häufig jagen Pelikane in einer Gruppe. Dabei treiben sie Fische entweder in seichtes Wasser oder in einen großen Schwarm zusammen. Hierfür benutzen sie ihre Flügel, mit denen sie auf das Wasser schlagen. Haben sie die Fische zusammen getrieben, fischen sie sie mit ihren Schnäbeln aus dem Wasser. Diese Strategie ist erfolgreicher als würden sie allein jagen.

Pelikane können aufgrund ihrer großen Flügelspannweite sehr gut in der Luft gleiten. Dabei können sie in einer Höhe von ca. 1.000 m mehrere hundert Kilometer innerhalb von 24 Stunden zurücklegen. Unter günstigen thermischen Bedingungen kann er bis 3.000 m in die Höhe aufsteigen und erreicht Geschwindigkeiten bis 56 km/h! Zu Gute kommt ihnen hierbei das extrem leichte Knochenskelett, das weniger als ca. 10 Prozent des Körpergewichts ausmacht.

Pelikane brüten zusammen in großen Gruppen bis zu 40.000 Tieren auf Inseln oder in unzugänglichen Küstengebieten. Das Weibchen legt zwei bis drei Eier, die abwechselnd von den Eltern ausgebrütet werden. 25 Tage nach dem Schlüpfen schließen sich die Jungtiere der Gruppe an.

Bild von Tatters ❀